Trocknen von Barytpapieren

Trocknen von Barytpapieren

Trockentips für Barytpapiere

Nachdem das Bild aus der Wässerung genommen wurde wird es noch ein paar Sekunden in ein Netzmittelbad gelegt. 
Beim Herausnehmen achten wir darauf, daß das Wasser gut abgelaufen ist und dann sollten die Bilder auf einem sauberen Tuch beidseitig mit einem Foto-Abstreifer oder Auto-Scheibenwischer abgestreift werden (kleine schwarze Gummistriemen kann man vorsichtig mit etwas Wasser und einem Fensterleder wieder entfernen).




Zuerst versuchen wir es mit einer Barytpresse
Dazu legen das Bild dann mit der Bildseite nach oben auf die Trockenpresse. Ist die Presse nicht zu heiß kann das Bild nach ein paar Minuten trocken und ohne Wellen wieder entnommen werden.


Wenn man allerdings die Presse überhitzen lässt oder zu lange wartet wellen die Bilder sich am Rand  mit kleinen Wellen, die man auch mit 3 dicken Büchern über Wochen nicht wieder herausgepresst bekommt. Hier kann es hilfreich sein die Presse immer wieder an und auszuschalten (so alle 30 Sekunden an und 30 Sekunden später wieder aus und wieder an…..) um die Heizleistung zu verringern.
bei guten Pressen kann man auch die Temperatur einstellen. Es ist in jedem Fall wichtig den richtigen Zeitpunkt abzupassen !

Kurz nachdem die Bilder ausgetrocknet sind, fangen sie an sich zu wellen!
Ein andere Weg ist der, dass man die Bilder nur solange presst bis die Oberfläche nicht mehr klebt. In diesem Stadium ist noch genügend Feuchtigkeit  im Papierträger gebunden dass die Bilder sich nicht wellen.
Danach nehmen wir das noch leicht feuchte Bild heraus und legen es auf eine gerade Platte auf der ein Handtuch liegt. Obendrauf ein weiteres Handtuch und zwei dicke Schmöker aus Opas Bibliothek. Das ganze darf über Nacht ruhen. Am nächsten Morgen sollten die Bilder ansehnlich plan liegen. Natürlich kann mann auch mehrere Bilder übereinander legen- nicht zu viele sonst reicht der Pressdruck nicht mehr aus. 
Der Nachteil dieser Methode ist dass man nicht ganz sicher sein kann dass aus den anliegenden Materialien (Brett, Handtuch, Opas Schmöker) keine schädliche Säure in das Papier wandert und manchmal verkleben die Bilder auch untereinander.
Wer das vermeiden will, kann das Delta1 Drying Book benutzen.


Das Delta 1 Drying Book

Dieses Buch ist mit Löschpapierseiten ausgestattet, die ähnlich wie ein Trockengestell wirken. (Säurefreies, archivechtes, Spezialapapier mit calciumcarbonat Puffer um jeglichen Säuretransfer von Papier zu Papier zu unterbinden- 50 Jahre Archivqualität, Museumsgebrauch erprobt). Das Buch ist natürlich immer wieder zu verwenden und hat 21 Seiten. 

Wer keine Barytpresse besitzt und das Buch nicht zur Hand hat der kann auch

Lufttrocknen

Wichtig dabei ist dass das Papier möglichst gleichmässig Trocknen kann um Spannungen im Papier zu vermeiden die aus ungleichmässiger Feuchtigkeit über die Trockenzeit resultieren.
Ganz schlecht wäre also ein glatter Untergrund weil dann in der Mitte unten keine Verdunstung stattfinden kann.
So getrocknete Papiere biegen sich wie eine Schüssel.

Wir streifen also die Papiere sauber ab und legen Sie mit der Bildseite nach oben auf eine doppelte Lage Handtücher und drehen die Heizung AUS. Denn: Das Trocknen muss möglichst langsam vor sich gehen !




Abb. So plan sollten Luftgetrocknete Bilder am nächsten Morgen liegen.
Wer Platz hat  kann sich auch ein Trockengestell bauen. Dabei werden Keilrahmen aus dem Künstlerbedarfsladen mit Fliegendraht bespannt und übereinander angeordnet. Der Effekt ist der, daß die Bilder gleichmäßig rundum trocknen können und dadurch Spannungen im Träger noch besser vermieden werden.

Fertig zu kaufen gibt es solche Trockensiebe auch von Kosiner oder Deville.