Rotationsentwicklungszeiten

Rotationsentwicklungszeiten

Jobo hat viele neue Prozessoren wieder aufleben lassen und die Rotationsentwicklung wird wieder populärer. Daher erreichen uns erfreulicherweidse wieder Anfragen von neu-Rotationisten warum wir denn *bittesehr* keine Rotationsentwicklungszeitzen veröffentlichen würden.

Wir möchten daher auch an dieser Stelle einmal mehr darauf hinweisen, dass die Fotochemie hochkomplex und die Abläufe im AgX Kristall bis heute ungeklärt sind. Die analoge Fotografie ist eine Mischung aus Kunst und Handwerk.

Sämtliche Entwicklungszeiten sind Startwerte die im jeweiligen Labor auf die Umstände angepasst werden müssen. Nicht alle Thermometer messen gleich, das Wasser ist unterschiedlich und der Entwickler nie wirklich frisch außer man setzt aus Pulver an.

Daher ist die Faustformel für die Rotationsentwicklung:

10-15% kürzer Entwickeln als im Tank bei Agfa Kipp

vollumfänglich ausreichend für den ersten Versuch. Danach passt man ggf. an.

[vc_separator type=’normal’ position=’center’ color=” thickness=” up=” down=”]

Warum werden Rotationsentwicklungszeiten nicht als Standard-Wert angegeben?

Antwort: Der Physikalisch-Chemische Kombinationseffekt der lokalen Entwicklererschöpfung und die abklingende Temperaturkurve helfen die Empfindlichkeit bei S/W Filmen besser auszunutzen. Dieser Effekt ist bei der Roatationsentwicklung minimiert, da stetig frische Chemie (i.d.R. temperiert) zugeführt wird.

Würden wir in unseren Tabellen auf die Rotationsentwicklung abstellen, müssten wir ehrlicherweise eine geringere Empfindlichkeitsausnutzung angeben was unsere Chemie im Verhältnis zum Wettbewerb schwächen würde. Daher macht das keiner.  Der Effekt ist aber durch leichte Überbelichtung (ca. 1/2 Blende) kompensierbar und die Vorteile der Rotationsentwicklung liegen im geringeren Chemieverbrauch (gerade bei Planfilmen), konstanteren Arbeitsbedingungen (besonders bei der Temperaturkurve) und somit einer höheren Reproduzierbarkeit des Ergebnisses.