12 Jan Haltbarkeit von Filmen
Unsere Filmprodukte weisen -wie die Filmprodukte anderer Hersteller- ein aufgedrucktes “Haltbarkeitsdatum” auf.
Dieses Datum bedeutet nicht, dass der Film nach Ablauf des Datums nicht mehr benutzbar ist. Vielmehr ist es der Zeitraum bis zu welchem wir als Hersteller die standard-Produkteigenschaften, fachgerechte Lagerung vorausgesetzt, garantieren. Wir müssen uns dazu ein Datum “ausdenken” denn sonst “haften” wir rechtlich unbegrenzt was unverhältnismäßig wäre und das Produkt unnötig verteuern würde. Es ist also eher ein handelsrechtliches Datum als eine echte Haltbarkeit.
Das Datum hilft Ihnen zudem dabei einzuschätzen wie lange der Film ggf. in der Handelskette verweilt hat oder schlicht wie lange er schon im Kühlschrank hinter dem Gewürzgurkenglas lag.
Übliche Garantiedaten sind 2-3 Jahre ab Produktionsdatum. Professional Filme (besonders Farbfilme und hier insbesondere Kinofilmmaterial) können deutlich kürzere Garantiedaten haben. Das hängt damit zusammen, dass besonders bei Kinofilmmaterial die Charge-zu-Charge Konstanz sehr hoch ausgeprägt sein muss. Das ist im Amateurbereich unerheblich.
Geringempfindliche Filme können auch ein längeres Garantiedatum haben. Mehr als 4 Jahre sind jedoch unüblich.
Was mache ich wenn mein Film abgelaufen ist?
Nichts! Es bedeutet lediglich, dass der Film jetzt wahrscheinlich älter als 2 Jahre und die Garantie abgelaufen ist. Sein Zustand hängt von der Lagerung ab.
Belichten und entwicklen Sie ihn.
War der Film schon sehr lange abgelaufen (>5-8 Jahre) oder war die Lagerung schlecht (dauerhaft >18°C oder sehr hohe Spitzentemperaturen) sollte man ihn nicht mehr für wichtige Aufnahmen verwenden aber Fotografieren können Sie immer noch damit!
Selbst das im Vergleich zum frischen Bild unstabilere Latentbild* hält sich über Jahrzehnte. Wir haben im eigenen Labor hunderte 40-60 Jahre alte Filme entwickelt. Selbst 60 Jahre alte Aufnahmen sind oft noch auf harter Gradation ordentlich printbar.
Wenn der Film altert steigt sein Grundschleier ganz langsam an. Das führt zu einer schleichenden Verringerung des Dynamikumfanges (Kopierumfang). Da gute Filme aber mehr als 10 Blenden Dynamikumfang haben und Fotopapier nur ca. 4 Blenden abbildet verlieren sie viele Jahre lang nur “Belichtungsreserve” aber keinen sichtbaren Tonwertumfang.
Erst bei sehr stark überlagerten Materialien wirkt es sich direkt bildwirksam aus.
*Mit Latentbild bezeichnet man das belichtete aber unentwickelte Negativ also das noch unsichtbare Bild